HydroLab: Ein Pionierprojekt der Innenbegrünung

Objekt
HydroLab

Ausführung
2008

Innenarchitektur
Vitra

Aufgaben
Fachplanung, Pflanzplanung, Ausführung, Unterhalt

Fotos
Tomaso Libis

Das Fabrikareal der ehemaligen Escher, Wyss & Cie.in Zürich West war in den frühen 2000er Jahren dynamischen Veränderungen unterworfen. Wo früher bedeutende Zeugnisse der Ingenieurskunst hergestellt wurden, richteten sich in umgenutzten Gebäuden Kulturbetriebe ein, entstanden Hotels und Wohnungen, aber auch neue Firmen, dynamisch wie das Quartier selbst. Zwei unterschiedliche Unternehmen lebten geradzu symbiotisch zusammen: Spectraseis und Vitra. Die von letzterem Unternehmen eingerichteten Büroräume von Spectraseis dienten dem bekannten Büromöbelhersteller auch als eine Art «living Showroom», und eine gemeinsame Klammer, welche die beiden Arbeitsplatz-Welten zusammenhält, war eine monumentale Innenraumbegrünung geplant und realisiert von Creaplant. Leider musste die Halle und mit ihr die Pflanzenwelt im Jahr 2018 einen Neubau weichen und es verschwand eine der eindrücklichsten Innenbegrünungen in Zürich.

Baumbestandener EingangsbereichDank den hohen, zum Teil verglasten Eingangstüren, die bei schönem Wetter offen stehen, ist die Grenze zwischen baumbestandenem Vorplatz und Innenraum relativ durchlässig, und das Baummotiv wird im Gangwiederholt. Aus einem bodenebenen Pflanztrog wächst eine Bucida buceras (Schwarze Olive) auf eine Höhe von etwa sechs Metern. Mit seinen kleinen, filigranen Blättern und einem wolkigen Aufbau der Krone in zarten Grünschattierungen bringt er ein feines, zartes Element in die Industriearchitektur und vermag sich dank seiner Grösse doch prominent in Szene zu setzen. Die äusseren Regionen des Pflanztrogs sind mit den für städtische Alleestrassen charakteristische Bsetzisteine abgedeckt. Beim Einpflanzen des bereits beim Anliefern ausgewchsenen Baumes kam der Deckenkran ein letztes mal zum Einsatz.

 

Vertikaler StadtdschungelPrunkstück der Begrünung des HydroLab war der erste in der Schweiz gebaute Vertikale Garten im Innenraum. Mit einer Fläche von über 40 m2 wuchs er raumhoch als Hintergrund der Bürolandschaft. Seine eindrückliche Wirkung war in jedem Winkel des offenen Raumes zu spüren ‒ je weiter weg, desto besser. Selbst vom entferntesten Punkt aus deckte die Pflanzenwand die gemauerten Wandflächen vollständig ab und erweckt dem Betrachter den Eindruck, vor einem tropischen Urwald zu stehen. Die unterschiedlichen Farbschattierungen und Formen der Blätter und Blüten vermittelten mit den Jahren den Eindruck eines natürlich gewachsenen Habitats.